Womit beginnt eine freie Trauung? Im Grunde mit einem weißen Blatt Papier! Denn die freie Trauzeremonie richtet sich komplett nach den Wünschen und Persönlichkeiten des jeweiligen Brautpaares. Alles kann aber nichts muss. Die freie Trauung soll das Brautpaar bestmöglich repräsentieren.
Und dazu dienen nicht nur die Traurede und die Live-Musik, sondern auch kleine symbolische Handlungen, die sogenannten Rituale. Sie sind wie gesagt kein Muss, aber können die Trauzeremonie im besten Falle bereichern und das Brautpaar, die Gäste oder auch die anwesenden Kinder auf wunderbare Art und Weise in die Zeremonie einbinden.
Deshalb stellen wir Euch jetzt 10 Rituale für eure freie Trauung vor, die wirklich einzigartig und wunderschön sind:
1. Ringwandern
Das Ringwandern ist wohl eine der beliebtesten Symbolhandlungen, die in der freien Trauung durchgeführt werden und das nicht ohne Grund. Der Gedanke, dass die Ringe aufgefädelt auf einer Schnur von Hand zu Hand aller Gäste wandern, gefällt vielen Paaren. Jeder Gast kann den Ringen einen stillen Wunsch für das Hochzeitspaar mit auf den Weg geben. Dieser Vorgang wird im Idealfall begleitet von passender Live-Musik. Aufgeladen mit positiver Energie und guten Gedanken erreichen die Ringe letztlich das Brautpaar und die Trauhandlung kann beginnen. Es ist ein wirklich schönes „dezentes“ Ritual, welches alle Anwesenden mit einbindet, aber niemanden vor eine Aufgabe stellt, bei der er oder sie hervorgehoben wird oder etwas sagen muss (was insbesondere viele Gäste abschrecken würde). Auch, weil viele nicht gern vor einer Gruppe reden, schon gar nicht in so einem besonders emotional aufgeladenen Moment wie der Trauung, eignet sich das Ringwandern perfekt. Der symbolische Gedanke, dass alle miteinander verbunden sind und dem Brautpaar Glück für die Zukunft wünschen ist darüber hinaus eine wunderbare Geste.
2. Sandgießen
Beim Sandgießen wird verschieden farbiger Sand aus kleineren Gefäßen in ein größeres Gefäß gegossen. Dabei entsteht durch die unterschiedlichen Farben ein marmoriertes Bild aus wunderschönen Mustern und natürlich von absoluter Einzigartigkeit – genau wie jedes Brautpaar oder jede Familie einzigartig ist! Jedes Sandkorn repräsentiert eine Facette oder Erfahrung der unterschiedlichen Persönlichkeiten, die beim Sandgießen zusammengegeben werden: Alle Facetten bleiben erhalten, sind aber nach dem Gießen untrennbar und für immer neu miteinander verbunden.
Das Gefäß kann dabei entweder
· ein 3D-Bilderrahmen in Herzform sein,
· eine Vase in Herzform,
· ein großes Weckglas oder
· was auch immer das Brautpaar sich auswählt.
Das kleine Kunstwerk wird natürlich mit nach Hause genommen und darf später das Wohnzimmer des Brautpaares zieren und immer wieder die Erinnerungen an die Hochzeit wachrufen. Durchgeführt wird dieses Ritual entweder von Braut und Bräutigam, es kann aber auch beliebig ausgeweitet werden und z.B. auch als Familie zusammen mit den Kindern gegossen werden. Gerade, wenn bereits Kinder aus vorigen Beziehungen oder auch aus der jetzigen Paarbeziehung vorhanden sind, ist diese gemeinschaftliche symbolische Handlung eine wunderbare Möglichkeit, den Zusammenhalt deutlich zu machen. Die Kinder freuen sich natürlich ganz besonders auf solch ein Ritual, wenn es etwas Praktisches für sie zu tun gibt. Auch dieses Ritual, welches sich meist an die Trauhandlung anschließt, kann im Idealfall mit Live-Musik begleitet werden.
3. Handfasting, Infinity-Knot
Das Handfasting kommt ursprünglich aus dem Keltischen, als man damals zum Teil aus Ermangelung eines Zeremonienmeisters oder auch aus Zeitgründen und in Kriegszeiten mit einer Handfeste die Ehe schließen konnte. Dabei wurden die Hände mit einem Band umwickelt und ein Knoten gebunden, ein sogenannter Infinity-Knoten. Die so geschlossene Ehe galt damals für mindestens ein Jahr als rechtsgültig und konnte dann in besseren Zeiten durch einen Geistlichen oder befugtes Oberhaupt bestätigt werden.
Heute ist aus diesem „Not“-Brauch das schöne Ritual geblieben, die Trauhandlung zu unterstreichen, indem das Brautpaar sich die rechte Hand gibt und die Hände gemeinsam mit dem Band umknotet werden. Viele Paare wählen dafür ein geflochtenes Band z.B. mit verschiedenen Farben. Diese Farben können eine Symbolik haben oder ganz einfach auch den Dekorationsfarben der Hochzeit entsprechen. Hier können sich auch Trauzeugen oder handwerklich begabte Verwandte oder Freude einbringen, die das Band im Vorfeld knüpfen. Und natürlich dürfen diese dann auch beim Knoten in der Trauung helfen. Symbolisch steht der Knoten für die Festigkeit und Unzerbrechlichkeit der Partnerschaft und soll kein Anfang und kein Ende haben – so wie auch die Liebe des Brautpaares niemals enden, sondern über die Jahre immer noch intensiver und fester werden soll.
4. Baum pflanzen
Das Baumpflanzen geht auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück, als jedes Brautpaar nach der Eheschließung einen Baum pflanzte, zum Teil auch aus dem einfachen Grund, um die Baumbestände wieder aufzuforsten nach den langen Kriegszeiten. Ein Baum repräsentiert das Leben! Seine Wurzeln sollen tief reichen, wie auch die Verbindung des Brautpaares tiefgreifend sein soll. Das Brautpaar muss den Baum pflegen, damit er gedeihen kann, genauso, wie ein Paar seine Beziehung pflegen muss über die Jahre. Symbolisch wird heutzutage in der Trauung meist ein kleines Apfelbäumchen gepflanzt bzw. eingetopft und gegossen. Später kann dieser Setzling dann im Garten des Brautpaares Platz finden. In der Trauung selbst können beispielsweise auch noch gute Wünsche der Gäste und Trauzeugen an die Zweige gehängt und das Ritual des Baumpflanzens so erweitert werden.
5. Das „andere“ Gästebuch
Bestimmt kennen die meisten von Euch diese 3D-Bilderrahmen von Hochzeitsfeiern, in die man oben wie in eine Spardose kleine Holzscheibchen oder Holzherzchen einwerfen kann. Diese Herzchen oder Scheiben können zuvor mit einem Wunsch für das Brautpaar beschrieben werden und stellen eine willkommene Abwechslung zum traditionellen Gästebuch dar. Das Beschriften kann auch während der Trauung als kleine symbolische Handlung geschehen, zum Beispiel nach dem Ringwechsel, während ein Lied für das Brautpaar gespielt wird.
6. Schatzkiste oder Zeitkapsel
Eine weitere Möglichkeit, kleine Kärtchen mit Wünschen aller Gäste einzusammeln, ist das Ritual der Schatzkiste oder der Zeitkapsel. Hierzu kann das Brautpaar eine vorab gestaltet Box oder gravierte echte Zeitkapsel aus Metall mitbringen. Darin werden alle Kärtchen oder Zettel mit den guten Wünschen der Gäste gesammelt und entweder zu Hause aufbewahrt oder als Zeitkapsel im Garten vergraben. Nach einem selbst gewählten Zeitraum, z.B. am 5. Hochzeitstag kann diese Kapsel ausgegraben werden und das Brautpaar kann noch einmal in Erinnerungen schwelgen. Natürlich können hier zudem das persönliche Eheversprechen, Worte der Trauzeugen oder besondere Gegenstände, die das Brautpaar und die Hochzeit repräsentieren, ebenfalls einen Platz finden.
7. Persönliche Wünsche und Worte der Trauzeugen
Nachdem wir Euch nun einige nonverbale Rituale für die Gäste vorgestellt haben, wollen wir dem „gesprochenen Wort“ in der Trauung natürlich ebenfalls seinen Platz in den Ritual-Top-10 finden lassen. Ähnlich den Fürbitten in der Kirche kann man auch in der freien Trauung einen Part einbauen, bei dem die Trauzeugen oder einige Freunde oder Familienmitglieder zu Wort kommen dürfen. Meistens bietet es sich hier an, in kleinen Wortbeiträgen von einigen Sätzen dem Brautpaar ein paar Wünsche für die Zukunft zu übermitteln, vielleicht noch einmal kleine Anekdoten auferstehen zu lassen oder zu formulieren, was einen mit dem Hochzeitspaar verbindet. Das Tolle an diesem Ritual ist, dass das Brautpaar dabei selbst überrascht wird, weil es ja nicht weiß, was gesagt wird. Dies ist oft ein sehr besonderer, schöner und manchmal auch witziger Moment, der lange in Erinnerung bleibt.
8. Persönliches Eheversprechen
Das persönliche Eheversprechen ist eine Chance, die es so nur in der freien Trauung gibt. Natürlich wählen viele Paare aus Aufregung lieber die „Ja, ich will!“-Variante auf eine zuvor gestellte Traufrage und dies ist auch jedem zu raten, der sich sonst viel zu nervös fühlen würde. Aber natürlich gibt es auch viele Paare, die gerne ein persönliches Ehegelübde oder eine kleine Ansprache an ihren Partner und ihre Partnerin richten möchten. In einer freien Trauung ist all dies möglich und jedes Brautpaar darf sein Eheversprechen nach eigenen Vorstellungen gestalten. Keine religiösen Vorgaben oder Gesetzesfloskeln kommen Euch hierbei in die Quere. Es geht einzig und allein um die von Euch gewählten Worte für Euren Partner/Eure Partnerin.
9. Kinder einbinden
Bei vielen Trauungen sind Kinder mit dabei, manchmal die eigenen des Brautpaares, manches Mal Neffen und Nichten oder die Patenkinder. Sobald mehrere Kinder anwesend sind, sollte man sich über diese Gedanken machen, denn so schön eine Trauung für uns Erwachsene in der Regel ist, so langweilig ist sie doch für die meisten Kids unter 10 Jahren. Man tut sich und den Jüngsten unter den Gästen also einen großen Gefallen, wenn man etwas Spezielles vorbereitet. Das kann z.B. ein Puzzle sein, welches gemeinsam gestaltet wird während der Zeremonie und später gemeinsam mit dem Brautpaar zusammengesetzt wird. Es kann ein Stempelbild sein, bei dem die Kinder ihre Fingerabdrücke mittels Stempel zu kleinen Bildern oder einem gemeinsamen großen Bild zusammenstellen. Möglichkeiten gibt es hier viele und solch eine Aufgabe übernehmen sicher gern die Trauzeugen vorab, dafür einen Basteltisch vorzubereiten. Die Kinder freuen sich meist wahnsinnig, eine besondere Aufgabe zu bekommen und etwas gemeinsam mit und für das Brautpaar gestalten zu dürfen.
10. Flaschenpost
Dies ist ein Ritual insbesondere für die Paare, die sich durch Wasser angezogen fühlen oder sogar am Meer oder am See heiraten. Hier wird das persönliche Eheversprechen des Brautpaares nach der Trauhandlung in eine Flaschenpost eingeschlossen. Entweder wird diese dann direkt in der Trauung oder später dem Wasser übergeben oder aber sie wird ähnlich der Zeitkapsel aufgehoben und in einigen Jahren wieder geöffnet. Sollte die Flaschenpost nicht ins Wasser, sondern eher in das wohnzimmerliche Regal wandern, bietet es sich zudem an, die Flasche in der Trauung von außen mit Wünschen beschreiben zu lassen durch die Trauzeugen, Freunde und Familie.
Fazit
Bei einer freien Trauung gibt es viele tolle Möglichkeiten, ein einzigartiges und individuelles Ritual einzubinden. Je nachdem, was Ihr Euch wünscht und vorstellen könnt, ist beinahe alles realisierbar. Vielleicht habt Ihr unter den eben beschriebenen Top-10-Ritualen ja auch schon genau die Anregung gefunden, nach der Ihr die ganze Zeit gesucht habt?!
Solltet Ihr jetzt konkrete Fragen zur freien Trauung haben oder vielleicht ohnehin in Norddeutschland Eure Trauung planen, freue ich mich über einen Besuch auf meinem Profil hier bei Weddyplace. Mein Name ist Birte Gäbel und unter dem Namen „TraumTöne“ gestalte ich seit vielen Jahren als Traurednerin, studierte Pianistin und Sängerin freie Trauungen in einem einzigartigen Gesamtkonzept aus Rede, Ritualen und musikalischem Rahmen.
Also besucht mich gerne hier im Internet und berichtet mir von Euren Plänen für Euren Großen Tag. Ich freue mich auf Eure Geschichte als Paar und auf Eure Fragen!