Für Brautpaare gibt es einige Hochzeitsbräuche und Regeln, die vor Unheil schützen sollen. So wissen zum Beispiel alle Paare: Der Zukünftige darf vor der Hochzeit das Brautkleid nicht sehen. Aber warum ist das eigentlich so?
Als Deutschlands führender digitaler Hochzeitsplaner haben wir von WeddyPlace schon über 55.000 Hochzeiten begleitet. Daher sind wir echte Experten, wenn es um Hochzeitsbräuche und -traditionen geht. Erfahrt in diesem Artikel, warum der Mann das Brautkleid seiner Liebsten vor der Hochzeit nicht sehen darf.
Traditionell wird das Brautpaar getrennt zur Kirche oder zum Trauungsort gefahren. Sobald die Braut in ihrem Hochzeitsauto ankommt, führt ihr Vater sie zum Altar. Der Bräutigam wartet am anderen Ende des Ganges mit seinem Trauzeugen, der Trauzeugin der Braut und dem Pfarrer oder Trauredner. Alle Augen der Hochzeitsgesellschaft sind dabei auf die Braut gerichtet. Dieser Moment ist der erste, in dem das Brautpaar im jeweiligen Bräutigam- und Braut-Outfit aufeinandertrifft.
Hochzeitsbrauch
Es ist eine alte Tradition, dass der Bräutigam das Brautkleid vor der Hochzeit nicht sehen darf. Der Ursprung dieses Brauches ist jedoch nicht ganz klar. So gibt es zwei verschiedene Theorien:
In einer der Theorien hat dieser Hochzeitsbrauch seinen Ursprung aus einer Zeit, in der Ehen selten aus Liebe, sondern eher aus geschäftlichen oder politischen Gründen geschlossen wurden. Durch diese Tradition sollte verhindert werden, dass der Bräutigam die arrangierte Ehe absagt, weil ihm die Braut nicht gefällt.
Es gibt jedoch auch eine andere Theorie, die sich auf einen alten Aberglauben stützt: Das Brautkleid symbolisiere Reinheit und Licht. Und so rein wie es ist, soll es die Braut auch in die Ehe begleiten. Aus diesem Grund ist es Brauch, dass der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit nicht im Kleid sieht.
Es wird nämlich sonst befürchtet, dass böse Dämonen und teuflische Wesen einen Blick auf die Braut werfen könnten. Diese würden dann versuchen, die Braut mit bösen Unheil zu verfolgen. Die Kleider der Brautjungfern waren daher vor vielen Jahren dem Brautkleid der Braut sehr ähnlich. Sie sollten die teuflischen Blicke der Dämonen von der “echten” Braut ablenken.
In vielen Kulturen ist heute noch der Aberglaube verankert, dass sich Brautpaare am Hochzeitstag nicht vor der Trauung sehen dürfen – andernfalls würden die Brautpaare vom Unglück verfolgt werden.
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Eure Hochzeit, Eure Regeln
Es ist weit verbreitet, dass man dem zukünftigen Mann das Brautkleid nicht vor der Hochzeit zeigt. Ihr habt aber als Brautpaar die Entscheidung zu treffen, ob Ihr Euch entsprechend der alten Tradition erst bei der Trauungszeremonie zum ersten Mal in Anzug und Brautkleid sehen wollt, oder ob Ihr bereits im Vorhinein einen Blick aufeinander erhascht.
Es gibt keine Verpflichtung, sich auf veraltete Hochzeitsbräuche oder Traditionen festzulegen. Wir haben für Euch Gründe gesammelt, die für die Tradition sprechen. Aber auch Gründe, die dagegen sind.
Gründe dafür, dem Verlobten das Brautkleid vorher zu zeigen:
➡ Manche Paare möchten, dass ihre Outfits aufeinander abgestimmt sind. Aus diesem Grund möchten manche Bräute ihr Brautkleid vor der Hochzeit ihrem Partner zeigen.
➡ Das Brautkleid spielt für die Braut meistens eine sehr große Rolle. Wieso also nicht gemeinsam entscheiden, welches am besten ist?
Gründe dagegen, dem Verlobten das Brautkleid vorher zu zeigen:
➡ In einigen Kulturen gibt es den Aberglauben, dass wenn der Verlobte das Brautkleid vor der Hochzeit sieht, es Unglück bringt. So wenig wir vielleicht auch an Magie glauben, am Hochzeitstag gehen die meisten doch lieber auf Nummer sicher.
➡ Auch wenn Ihr nicht an böse Geister glaubt: Die Tradition ist eine schöne Möglichkeit, den Tag noch mehr zu etwas ganz Besonderem zu machen. Es ist wahrscheinlich, dass Dein Verlobter Dich noch nie in einem vergleichbaren Kleid gesehen hat. Du kannst diesen Moment bis zur Hochzeit aufsparen und Deinen Liebsten dann überraschen. Eine schöne Möglichkeit hierfür ist ein “First Look” Fotoshooting.
Der First Look
In den letzten Jahren hat sich ein moderner Brauch etabliert. Dieser wird trotz dem alten Aberglauben und der Tradition immer beliebter: der First Look. Hierbei treffen sich Braut und Bräutigam bereits vor der Trauung an einem vereinbarten Ort zusammen, um sich im Brautkleid und Anzug zu sehen.
Dieser intime Moment abseits der Hochzeitsgesellschaft ist voller Überraschung, Sehnsucht und Liebe. Daher kann dieser Augenblick sicherlich das ein oder andere Tränchen hervorrufen. Durch den First Look wird der Moment, in dem der Bräutigam die Braut das erste Mal sieht, zu einem privaten und emotionalen Erlebnis.
Wenn Ihr Euch für den First Look entscheidet, habt Ihr die Freiheit, den Ort selbst zu bestimmen. Ob in einem romantischen Pavillon, einem Schlosspark, am Strand oder unter einer imposanten Baumallee – Eure Möglichkeiten sind grenzenlos. Ihr könnt diesen besonderen Moment ganz nach Euren Wünschen gestalten.
Im Anschluss fahren Braut und Bräutigam oft gemeinsam zum Trauungsort und schreiten Hand in Hand den Gang entlang. Natürlich könnt Ihr trotzdem entscheiden, dass die Braut vom Vater zum Bräutigam geführt wird, wenn Ihr dies bevorzugt. Letztendlich liegt die Entscheidung ganz bei Euch.
An welchen Bräuchen Ihr festhalten möchtet, bleibt natürlich ganz Euch überlassen. Kein eingestaubter Brauch oder Aberglaube sollte Euch die Freude und das Glück an Eurem großen Tag nehmen. Legt die Traditionen so aus, wie es für Euch passt. Gestaltet Eure Hochzeit nach Euren Wünschen! Auch wenn Du gemeinsam mit Deinem zukünftigen Mann auf Brautkleidsuche gehen möchtest, ist das völlig in Ordnung.
Wir hoffen, Euch hat dieser Artikel gefallen. Ihr habt Hinweise, Anmerkungen oder eine Frage, die wir unbedingt in einem Artikel beantworten sollten? Dann schreib uns gerne eine E-Mail an community@weddyplace.com. Wir freuen uns auf Eure Nachricht und wünschen Euch eine traumhafte Hochzeit!
Titelbild: © Nathalie & Manuel Spors
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