Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass jede von euch eine Bekannte hat, die sich von ihrem langjährigen Partner trennen oder sogar scheiden lassen musste. Das ist keine Seltenheit, immerhin ist es schwierig, eine Beziehung dauerhaft glücklich zu führen.
Kurz nach der gescheiterten Liebe hören wir immer wieder Sätze wie „Ich heirate niiie wieder!“ oder „Ich bleibe in Zukunft allein und genieße meine Freiheit!“. Enttäuscht und erschöpft ist diese Person voll und ganz überzeugt, sich zukünftig allein durch ihr Leben zu schlagen. Natürlich ist es auch richtig, sich zunächst Zeit zu nehmen, eine Trennung zu verarbeiten. Doch früher oder später finden die meisten doch wieder jemanden, in den sie sich verlieben und mit dem sie zusammen sein möchten… zum Glück!
Eine zweite Ehe einzugehen stellt trotzdem für viele eine Hürde dar. Was, wenn es wieder nicht klappt? Die Angst vor einem erneuten Scheitern und die Reaktion des Umfelds können Faktoren sein, die die Entscheidung für die zweite große Liebe beeinflussen.
Oder umgekehrt: Vielleicht bist du unsterblich in einen Mann verliebt, ihr seid schon länger ein glückliches Paar und die Gedanken an eine Ehe tauchen immer öfter in deinen Träumen auf… Der Haken: Dein Freund war schon einmal mit einer anderen Frau verheiratet und das bereitet dir Kopfschmerzen.
Tatsächlich werden Männer tendenziell öfter verlassen als Frauen – 2012 wurden 53% der Ehen von Frauen aufgelöst und nur 40% von Männern. Die restlichen (nur 7%) wurden in gegenseitigem Einvernehmen geschieden. Die Chance, auf einen verlassenen Mann zu treffen, ist also gar nicht so gering…
Doch was hält uns zurück, ein zweites Mal unser Lebensglück zu probieren? Es kann sogar Vorteile haben, diesen Schritt zu wagen! Die Entscheidung, sich noch einmal vor dem Gesetz zueinander zu bekennen, ist meistens sehr viel bewusster und sorgfältiger getroffen worden. Überstürzte Blitzhochzeiten passieren eher in jungen Jahren und auch der Druck, der durch die Verantwortung für kleine Kinder auf einer Beziehung lasten kann, ist bei der zweiten Hochzeit meistens nicht mehr gegeben.
Zudem sind die Partner durch die Erfahrung, die sie bereits im Thema Liebe gemacht haben, realistischer und wissen, worauf es bei einer funktionierenden Beziehung ankommt. Sie können helfen, Kompromisse zu finden, und dürfen nicht als „Altlasten“ angesehen werden. Hinzu kommt, dass mehr Zeit für Zweisamkeit möglich ist: Die Kinder sind aus dem Haus oder wenigstens schon größer, die Karriere ist fortgeschritten und die finanzielle Situation hat sich stabilisiert.
Natürlich müssen sich beide Parteien vor der Hochzeit darüber unterhalten, wie die nicht gemeinsamen Kinder Platz im neuen Leben finden. Ansonsten ist Stress vorprogrammiert! Überhaupt zeichnen sich Zweitehen dadurch aus, dass viel sensibler darauf geachtet wird, große Streitpunkte von vornherein zu vermeiden. Erstens hat man die Fehler ja schon einmal gemacht und zweitens ist den Partnern viel mehr daran gelegen, dass dieses Mal alles gut läuft. Das Selbstbewusstsein ist ein anderes, nicht mehr alle Anliegen müssen zwanghaft durchgesetzt werden.
Die zweite Hochzeit darf also auch gebührend gefeiert werden! Selbst bei der Wahl des Brautkleides spricht nichts gegen weiß. Der verspielte Märchenlook kommt für die meisten reiferen Bräute sowieso nicht mehr in Frage, ein klassisches Bleistiftkleid oder auch ein modischer Hosenanzug in weiß oder champagner sind jedoch eine gute Variante, um auch zum zweiten Mal eine hinreißende Braut zu sein.
Bei den Feierlichkeiten sollten die neuen Familien zusammengeführt werden. Die eigenen Eltern und selbstverständlich die Kinder können in die Zeremonie miteingebunden werden. Falls der Kontakt zu Ex-Mann bzw. Ex-Frau mittlerweile freundschaftlichen Charakter angenommen hat, ist es auch kein Fauxpas, diese auf die Hochzeit einzuladen. Sie gehören immerhin mit zur Familie (sofern Kinder existieren).
Ist es nicht außerdem ein schöner Gedanke, dass der Verbündete der Vergangenheit viel Glück für die Zukunft mit dem neuen Partner wünscht? Auch die Flitterwochen sind keinesfalls nur ein Bestandteil der ersten Ehe. Der Urlaub nach der Hochzeit bedeutet nichts anderes als in entspannter Atmosphäre an einem unbekümmerten Ort das neue gemeinsame Leben zu beginnen.
Die oben erwähnte finanzielle Sicherheit kann sogar dazu beitragen, ein möglichst ausgefallenes Flitterwochenziel zu wählen. Noch ein Vorteil der zweiten Ehe.
Wie ihr seht, steht einer zweiten Hochzeit gar nichts im Weg. Natürlich wünschen wir uns, dass uns schon beim ersten „Ja!“ der Mann für das ganze Leben gegenüber steht. Doch manchmal geht die Wirklichkeit eben anders aus als die vielen schönen Liebesfilme, die wir in jungen Jahren als Vorbild für unser eigenes Leben auserkoren haben.
Wir gestehen uns oft einen zweiten Versuch zu, ob im Job, in Freundschaften oder bei der Wahl unseres Wohnortes – wieso nicht auch in der Liebe? Ermutigt eure zweifelnden Freundinnen, heiratet eure bereits geschiedenen Männer und entspannt euch, wenn ihr selbst zum zweiten Mal in der Umkleide eines Brautmodengeschäfts steht und wagt noch einen Versuch!
Ihr würdet gerne ein zweites mal heiraten Euch fehlt aber noch der perfekte Heiratsantrag? Dann schaut doch mal in unseren Artikel "Heiratsantrag Ideen – bei diesen Anträgen sagt er oder sie garantiert ja"