Bei der Brautschuhversteigerung stiehlt einer der Gäste den Schuh der Braut und versteigert ihn dann unter den Hochzeitsgästen. Das klingt verrückt? Ist es auch, aber auch echt lustig. Wie der Hochzeitsbrauch genau funktioniert und was Ihr dabei beachten müsst, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Mit der Brautschuhversteigerung sorgt Ihr garantiert für eine Menge Schwung, Spaß und gute Stimmung auf Eurer Hochzeitsfeier und könnt sogar noch ein bisschen Geld von der Hochzeitsgesellschaft für die Feier oder zum Beispiel einen Zuschlag für die Flitterwochen einsammeln.
Vom Brautvater über die Trauzeug*innen bis hin zu den kleinen Gästen könnt Ihr alle in diesen Brauch integrieren. Und durch kleine Ergänzungen in den Spielregeln, könnt Ihr der Tradition auch noch Euren ganz persönlichen Touch verleihen.
Die Brautschuhversteigerung
Wie funktioniert denn das Ganze jetzt genau? Eigentlich ist das Prozedere ganz einfach. Einer der Gäste versucht auf der Hochzeit so heimlich wie möglich sich an die Braut heranzuschleichen und den Überraschungsmoment zu nutzen, um ihr ihren Schuh zu klauen. Dann braucht Ihr noch eine*n geschickte*n Moderator*in beziehungsweise Auktionator*in, der*die dann die Versteigerung des Schuhs koordiniert. Außerdem sollte diese Person für eine ausgelassenen Stimmung und Unterhaltung sorgen und den Schuh gut anpreisen.
Hierbei hat jeder der Gäste inklusive des Brautpaares die Möglichkeit, auf den Brautschuh zu bieten. Aber Vorsicht, das ist nicht nur Spaß! Die Bieter*innen müssen auch für ihre Gebote zahlen. Damit aber immer weiter geboten werden kann, zahlt jede*r Bieter*in immer nur die Differenz oder den Zuschlag zu dem vorherigen Gebot.
Für die Verwaltung der Kasse werden also noch einige Helfer*innen benötigt, die während der Versteigerung die Beträge der Gebote für den Brautschuh einsammeln. Die Einsammler legen das Geld am besten direkt in den Schuh, einen Hut oder sammeln es auf einem Tablett. Am Schluss bekommt das Brautpaar natürlich den entwendeten Schuh, mitsamt des Erlöses, zurück und die Hochzeitsfeier kann weitergehen. Wie viel Geld bei der Versteigerung zusammen kommt hängt natürlich voll und ganz von Euren Gästen und dem festgelegten Höchstpreis ab.
Ablauf und Organisation der Brautschuhversteigerung
Die Brautschuhversteigerung wird häufig von den Trauzeug*innen oder Familienmitgliedern des Brautpaares, wie zum Beispiel dem Brautvater organisiert. Natürlich können aber auch andere Gäste die Planung dieses Brauches übernehmen.
Für die Organisation dieses Hochzeitsbrauches solltet Ihr Euch zunächst umhören, wer von den Hochzeitsgästen gerne der Braut ihren Schuh entwenden würde und wer eine*n geeignete*n Auktionator*in darstellen könnte. Außerdem bietet es sich natürlich immer an, Hochzeitsbräuche und -spiele mit dem Brautpaar selbst abzuklären, denn nicht alle Brautpaare sind große Fans von Hochzeitsspielen und das Spiel soll ja Freude bereiten und nicht für Unmut sorgen.
Auch mit den anderen Programmpunkten solltet Ihr Euch am besten abstimmen. So kommt es später nicht zu Verwirrungen und Ihr wisst genau, wann der perfekte Zeitpunkt für die Eure Versteigerung ist.
Auf der Hochzeit selbst beginnt der Spaß dann mit dem Raub des Brautschuhs. Sagt dem*der Dieb*in am besten rechtzeitig Bescheid, denn manchmal ist es gar nicht so einfach einen guten Moment abzupassen, um den Schuh zu klauen.
Ist der Brautschuh dann erfolgreich geraubt worden und in Eurem Besitz, kann es losgehen mit der Brautschuhversteigerung. Der*die Auktionator*in führt in die Versteigerung ein und erklärt die Regeln. Wichtig ist zu erwähnen, dass die Bieter*innen immer nur die Differenz zum Vorbieter zahlen müssen.
Beginnt die Versteigerung also zum Beispiel mit einem Gebot von 5 Euro, so zahlt der*die erste Bieter*in, zum Beispiel der Brautvater, die 5 Euro. Bietet nun die nächste Person 7 Euro, zahlt er*sie die Differenz also die 2 Euro, um die er*sie das vorherige Gebot überbietet. So steigern sich die Gebote für den Brautschuh immer weiter, bis zu einem von Euch festgelegten Höchstpreis.
Die Einsammler*innen sammeln die gebotenen Beträge in einem Hut, einer Schüssel oder dem Brautschuh selbst und sorgen so dafür, dass die Gäste ihre Gebote auch zahlen.
Um das Ganze ein bisschen spannender zu machen, ist eine wortgewandte versteigernde Person natürlich Gold wert. Ihre Aufgabe ist es, die Hochzeitsgesellschaft anzuheizen immer mehr zu bieten und die Spannung aufrecht zu erhalten. Der*die Auktionator*in kann auch zum Beispiel einen Hammer nehmen und ab und zu auf den Tisch klopfen und rufen: “100 zum ersten zum zweiten!” So kann der Auktion etwas mehr Geschwindigkeit und Spannung verliehen werden.
Denn umso schneller die die Gäste sich gegenseitig überbieten, desto aufregender und lustiger wird auch die Versteigerung des Brautschuhs. Darum solltet Ihr auch den Höchstpreis nicht zu hoch wählen, denn die Brautschuhversteigerung sollte nicht zu lange dauern, da sich die Gäste sonst anfangen können zu langweilen. Auch durch Erweiterungen der Spielregeln zu runden Geboten und Schnapszahlen, können die Gäste motiviert werden zu bieten und so der Brautschuh schneller für das Hochzeitspaar ersteigern.
Ist der Höchstpreis für den Brautschuh erreicht, ruft der* die Auktionator*in: ”Höchstpreis zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten und verkauft” Den Höchstpreis könnt Ihr ganz frei festlegen, je nachdem, was Ihr meint wie spendabel die Gäste sein werden und wie lange das Spiel gehen soll.
Das Brautpaar kann natürlich mitbieten um den Preis des Schuhs in die Höhe zu treiben. Der versteigerte Brautschuh samt der Erlöse geht dann am Ende der Versteigerung wieder an das Brautpaar zurück und die Feier kann weitergehen.
Benötigte Utensilien und Personen
- Mikrofon
- Brautschuh
- Eventuell ein Hammer
- Auktionator*in
- Einsammler*innen
- Schuhdieb*in
Lustige Erweiterungen
Wem das noch nicht spannend genug ist oder wer noch mehr Anreiz bieten möchte, dass die Gäste auch viele Gebote abgeben, kann noch ein paar zusätzliche Spielregeln einführen, die das ganze Spiel noch etwas feuchtfröhlicher gestalten.
So kann zum Beispiel eingeführt werden, dass bei runden Geboten (10, 20, 30, …) das Brautpaar einen Schnaps oder Likör trinken muss und bei Schnapszahlen (11, 22, 33, …) die Gäste. Statt eines Likörs können auch bei runden Zahlen Küsse (auf die Wange) von der Braut oder dem Bräutigam als Anreiz dienen.
Entscheidet Ihr Euch am Ende für eine der feuchtfröhlichen Ergänzungen, benötigt Ihr zusätzlich einige Helfer, die mit einem Tablett mit den entsprechenden Getränken herumlaufen und dafür sorgen, dass die Gäste auch Ihre Belohnungen erhalten.
Natürlich könnt Ihr bei den Regeln kreativ sein und Euch noch weitere Ergänzungen ausdenken. Ihr könnt zum Beispiel bestimmten Geboten auch Aufgaben für die Braut und den Bräutigam oder freie Wünsche für den*die Bieter*in zuordnen. So könnt Ihr die Gäste nicht nur unterhalten, sondern sie auch anheizen sich gegenseitig zu überbieten und einen guten Gewinn für das Brautpaar herausschlagen.
Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Brautschuhversteigerung auf Eurer Hochzeitsfeier! Für weitere Hochzeitsspiele schaut doch mal bei unserem Artikel zu dem Hochzeitsspiel "Wie gut kennt Ihr Eure Gäste" oder dem Artikel zum Ehetauglichkeitstest vorbei.
Titelbild: Kathleen John ©